Bodendenkmal-Oberirdisch-Punkte

Fundplatzindexnr. Beschreibung
6411 Bronze - früheisenzeitlicher und slawischer Burgwall sowie früheisenzeitliche Kultstätte auf der "Schwedenschanze" am westlichen Steilufer der Oder, der "Steilen Wand". Der Burgwall weist eine Siedlungsfläche von ca. 200 m Durchmesser auf und wird im Norden und Westen durch einen bis zu 8 m hohen, bogenförmigen Abschnittswall geschützt, dem ein breiter Graben vorgelagert ist. Der Burgwall wird im Süden durch eine tief eingeschnittene Schlucht und im Osten durch den senkrechten, 25 m hohen Steilabfall zur Oder begrenzt. Die Befestigung wurde in der jüngeren Bronzezeit (um 1000 v. Chr.) angelegt. Der Wall war in einer Holzkastenkonstruktion errichtet, die mit Steinen und Erde gefüllt war. Nach dieser Siedlungsphase wurde die Anlage in der frühen Eisenzeit (600 v. Chr.) als Kultstätte genutzt. Bisher wurden ca. 60 Schächte von 5-7 m Tiefe lokalisiert und teilweise archäologisch untersucht. Sie enthielten Reste von Tier- und Menschenopfern. Im 7./ 8. Jh. wurde die Anlage von den Slawen wieder besiedelt und die Befestigung verstärkt. Nach einem Brand im 10. Jh. wurde in der südöstlichen Ecke der Innenfläche eine kleinflächige Burganlage mit einem Wall in Rostkonstruktion errichtet, die ebenfalls noch in älterslawischer Zeit zerstört wurde. Im östlichen Bereich wird die Befestigung in Nord- Süd- Richtung vom Bahneinschnitt der Eisenbahntrasse nach Eisenhüttenstadt durchzogen. Westlich des Burgwalles erstreckt sich die großflächige bronze- früheisenzeitliche Vorburgsiedlung, nördlich der Anlage befindet sich eine steinzeitliche Siedlung.


Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM)